Friederike Klein

Wissenschaftliche Fachkommunikation

Wundheilung mit tierischer Unterstützung

Ein Axolotl hat’s gut. Es kann ein ganzes Bein regenerieren, wenn es sein muss. Und das beliebig oft. Forscher hoffen, mit der Entschlüsselung dieses Wunders auch einen Schritt weiter zu kommen bei der Unterstützung der Wundheilung des Menschen. Wie die Biologin Dr. Sarah Strauß von der Medizinischen Hochschule Hannover berichtete, scheint das Enzym AmbLOXe eine wichtige Rolle bei der Regeration eines Axolotl-Beins zu spielen. In der Petrischale und im Tierversuch scheint der Stoff tatsächlich die Heilung zu beschleunigen. Ein Herstellungverfahren wurde erfoglreich entwickelt und patentiert. Jetzt müssen klinische Studien zeigen, ob sich der Axolotl-Wirkstoff auch bei der Wundheilung beim Menschen bewährt.

Dieses Amphibium schafft zwar die Verwandlung von Kaulquappe zu Frosch, aber ein Bein ersetzen kann es nicht.

 

Bereits verfügbar ist die Unterstützung der Wundheilung durch Dorschhaut. Die von Zellen befreite Struktur der Fischhaut bietet den Stammzellen der Haut gute Bedingungen zum Einwandern in die Wundfläche, unterstützt die Bildung neuer Blutgefäße und in der Struktur noch enthaltenen Omega-3-Fettsäuren sollen gegen Entzündungen und Bakterien wirken, die die Wundheilung sonst erschweren. Obwohl das Fischhautprodukt einst als Abfallprodukt des Fischfangs entstand, ist es als Medizinprodukt allerdings sehr teuer.

Den ausführlichen Beitrag, der auf zwei Vorträgen beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie in München am 21. März 2017 beruht, können angemeldete Nutzer bei SpringerMedizin.de lesen.

Autor: FK

Diplom Biologin, Wissenschafts- und Medizinjournalistin und Redakteurin

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